In der Provinz Ulster leben etwa zwei Millionen Menschen. Die größte Stadt in Ulster ist Belfast, die Hauptstadt von Nordirland. Weitere große Städte der Provinz Ulster auf nordirischem Gebiet sind Derry (Londonderry), Portadown und Ballymena. Der längste Fluss der irischen Insel, der Shannon River, entspringt in Ulster im Norden der grünen Insel, in den Cuilcagh Mountains im County Cavan. Die Quelle des Shannons wird als „Shannon Pot“ bezeichnet. Das seenreiche County Cavan zählt zur Republik Irland. Je eine Hälfte der Bevölkerung von Ulster ist katholisch oder protestantisch (anglikanisch) gläubig. Die Fläche der historischen Provinz Ulster beträgt 21.552 km². In Ulster lebten im Jahr 2011 etwa 2,1 Millionen Menschen. Zur Provinz Ulster zählen die irischen Grafschaften Donegal, Monaghan und Cavan, sowie die nordirischen Grafschaften Fermanagh, Derry (Londonderry), Antrim, Down, Tyrone und Armagh. In den letzten Jahren des „Friedens“ hat sich Nordirland, also ein großer Teilbereich von Ulster, sehr positiv im Hinblick auf Kultur und Wirtschaft entwickelt . Trotzdem gibt es im nordirischen „Untergrund“ immer noch gewaltbereite Nordiren auf beiden Seiten der christlichen Konfessionen. Immer mal wieder flammt der Hass auf.
Im Jahr 1921 wurde ein Abkommen mit Großbritannien verabschiedet, um die Gründung der Republik Irland zu ermöglichen. Als Gegenleistung bekam das Vereinigte Königreich den Norden der Insel, den größten Teil der historischen Provinz Ulster zugesprochen, das heutige Nordirland. Doch der absolute Frieden, ein friedliches und respektvolles miteinander, herrscht in der Region „nördliches Ulster“ bis heute nicht.
Ende des 16. Jahrhunderts fand der „Neunjährige Krieg“ der nordirischen Clans unter der Führung von Hugh O'Neill und Hugh Roe O'Donnell gegen das englische Königreich statt. Die entscheidende Schlacht von Kinsale um die Vorherrschaft auf der irischen Insel fand an Weihnachten des Jahres 1601 statt. Die Schlacht endete mit dramatischen Verlusten an Menschenleben aufseiten der Iren zugunsten der Engländer. Damit war die Herrschaft der gälischen, katholischen Earls auf der grünen Insel endgültig gebrochen. Im Jahr 1607 kam es zur berühmten Flucht der Earls of Tyrone, um der Verhaftung durch die Engländer zu entgehen.
Nun war der Weg für das Vereinigte Königreich frei, die nahezu verlassene Region der irischen Insel großflächig mit Menschen aus dem eigenen Land zu besiedeln, die nicht katholischen Glaubens waren. Die neuen Siedler bekamen große Landstriche in der Provinz Ulster zugesprochen. Die alteingesessene, irische Urbevölkerung wurde enteignet und größtenteils verjagt. Zahlreiche von ihnen wanderten aus in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dieses Ereignis ging als „Plantation of Ulster“ in die Geschichte der grünen Insel ein. Durch die neuen Siedler von Englands Gnaden stieg die Bevölkerungszahl von Ulster sprunghaft an. Es gründeten sich neue Städte. Industriebetriebe siedelten sich an, die Wirtschaft wuchs.
Der Giant's Causeway mit seinen Basaltsäulen liegt an der Nordküste der nordirischen Grafschaft Antrim, am Atlantik. Die unzähligen stelenartigen, regelmäßig eckigen Basaltsäulen sind vulkanischen Ursprungs. Der Giant's Causeway ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Einheimischen und Touristen. Im Osten von Ulster liegt das nordirische County Down und die Belfast Bay an der etwas ruhigeren „Irischen See“. Im Hinterland von Down erhebt sich die Mourne Mountains.
Die Provinz Ulster war in den letzten Jahrhunderten die unruhigste der historischen irischen Provinzen. Im Süden wird Ulster von den irischen Provinzen Connacht und Leinster begrenzt. Die Küsten der Provinz Ulster sind meist schroff und steinig. Teilweise sind aber auch Sandstrände vorhanden, die von felsigen Bergrücken zum Land hin begrenzt werden. Das einsame Donegal, zur Republik Irland gehörend, besitzt am Atlantik wunderschöne malerische Küstenbereiche, die sich ähnlich an der gesamten irischen Westküste in Richtung Süden fortsetzen. Die Grafschaft Donegal ist nicht sonderlich dicht besiedelt. Einsame und ursprüngliche Landschaften gibt es zu entdecken. In Donegal wird überwiegend noch Gälisch gesprochen.
Der Großraum Belfast war sehr lange Zeit das bedeutendste und mächtigste Wirtschaftszentrum der Schwerindustrie an der irischen Westküste. So wurde dort einst das später untergegangene Passagierschiff „Titanic“ in einer der zahlreichen Werften von Belfast gebaut.
Der südliche Bereich der Provinz Ulster ist stark landwirtschaftlich geprägt und als wasserreich zu bezeichnen, mit den größeren Seen „Lough Neagh“ und „Lough Erne“. Die südlichsten Grafschaften der Provinz Ulster (Monaghan, Cavan und Fermanagh) werden von einer hügeligen, bewaldeten Landschaft geprägt, mit zahlreichen Flüssen, Bächen und kleineren Seen.